aus dem Leben eines Künstlers
Man bot einem berühmten Weisen eine Summe an Geld als großzügiges Geschenk
an.
Der alte Weise aber sagte: „Ich brauche Euer Geld nicht. Ich habe doch
selbst schon eine Münze.“
Die anderen schauten erschrocken und betroffen.
Einer von ihnen sagte dann: „Aber Herr, die Münze ist doch nicht viel wert
– wie lange soll Sie vorhalten?“
Der Alte sprach: „Wenn du mir garantieren kannst, daß ich länger lebe, als
meine Münze vorhält, so will
ich dein Geschenk annehmen.“
unbekannter Verfasser
Nachrichten: Massenunfall,vier Tote –
Das Abendessen schmeckt nicht besonders.
Irgendwo haben Todeskommandos 200 Frauen und Kinder erschossen
Und nun die Lottozahlen
Na ja,vielleicht das nächste Mal.
Und im Fernsehen gibts heute auch nichts besonderes.
Inhaltvoll
quält mich das Nichts
seine Wurzeln durchziehen meine Seele.
Ein Vogel über mir schreit.
Ich sitze am Bach
Weich fließt das Wasser an mir vorüber
um gleich
tosend
in die Tiefe zu stürzen.
Es reißt mich mit
in den Abgrund meiner Seele
in die unendliche Tiefe des Wahnsinns.
Ich gebe dem Rauschen nach
Anudai
als Mondlicht sich spiegelt
in windstiller Nacht
die Wärme des Tages
am See übernacht
als Hände berühren
was lang ich nicht wag
da war es der eine
so glückliche Tag
Und wenn ich dran denke
an damals am See
da hoffe und bange
und langsam versteh
wie sehr ich mich sehne
nach Wärme und Glück
wie Du sie mir gabst
nur ein kleines Stück
und seh ich Dich wieder
am windstillen Tag
dann gib es mir wieder
so viel wie ich mag.
Ich bin wieder zurück.
Heute erkenne ich
ich bin wieder zurück
und mit all den Eindrücken die mich an damals erinnern,
kommen die Dinge wieder
für die ich fortgegangen bin.
Alles ist wieder da,
als wäre es gestern gewesen
alles ist wieder so wie damals
und doch ist es anders
ich bin älter geworden
alt
und die Dinge auch
Ich begrüße Euch
Ich hasse Euch
Ich fühle Euch
Ich vergesse Euch
Ich sehe Euch
Ich spreche zu Euch
Ich rieche Euch
Ich denke an Euch
Dämonen
Der Tag schwelt dahin
Stille um mich
Und doch ist es laut
Ich höre meine Stimme nicht mehr
Dämonen
Ihr Geister meines Lebens
Ihr Wächter meines Grabes
Ihr Schlächter meiner Seele
Ihr da
Dämonen
Ich begrüße Euch nicht mehr
Ich hasse Euch nicht mehr
Ich fühle Euch nicjht mehr
Ich vergesse Euch nicht mehr
Ich sehe Euch nicht mehr
Ich spreche zu Euch nicht mehr
Ich rieche Euch nicht mehr
Ich denke an Euch nicht mehr
Und doch seid Ihr immer meine
Dämonen
Ich weine.
Eine alte Wand
die ich kannte,
stellte sich mir vor.
„Hallo
Ich bin es Deine alte Wand
vor der Du immer wieder rennst“
„Hey“ sagte ich
„wie gehts Dir“ sagte ich
„es geht mir gut“sagte sie
„Du bist ja da“ sagte sie
und ich erkannte sie
und nahm wieder Anlauf
Es ist spät, die Nacht kommt und meine Zeit bricht an.
Die Zeit der Dunkelheit
die Zeit der Stille
die Zeit des Schlafes Bruder
Und wieder versinke ich im Dunkel
meiner Seele
warte
und atme tief
und lass mich fallen
um den zu finden
der mein Gefährte
der mich geboren hat
der Tod
Ihr sprecht von Liebe ?
Ihr liebt euren Nächsten
Aber ihr finanziert den Tod von Milliarden
Ihr liebt eure Kinder
Aber ihr prügelt sie zu Krüppeln
Tötet die Eures Nachbarn
Und baut ihnen die Welt zu
Ihr liebt eure Blumen
Aber ihr schneidet sie ab
Ihr liebt euren Geliebten
Aber ihr sperrt ihn ein
Ihr liebt eure Welt
Aber ihr vergiftet sie
Und ihr liebt euch selbst
Ja,ihr liebt euch selbst
Das ist sehr wichtig
Denn irgendwann
Wird irgendjemand
Der der sich am meisten von allen liebte
Am Ende übrig bleiben
Und die neue Welt aufbauen wollen
Eine Welt in der Liebe über alles geht
Allein
Und dann wird das Göttliche sagen:
„Es werde dunkel“
Und dann wird es über die Erde wandern
Wird die Städte
Die Toten
Die vergifteten Wälder
Die Betonwiesen und Kloakenmeere sehen
Und dann wird das Göttliche sagen:
„Siehe,es war nicht gut“
Dann wird Es gehen wollen und Ihn sehen
Diesen letzten Menschen gnadenloser Liebe
Lächelnd
Mit blutverschmiertem Mund
Das Gewehr in der Hand
Und das Göttliche wird zu ihm sagen:
„Warum hast Du das geduldet, warum hast Du das getan ?“
Und er wird antworten:
„Ich konnte doch nichts dagegen tun, es war notwendig!“
„Du hast nie etwas dagegen getan,“
Wird das Göttliche rufen
Und der letzte Mensch, der letzte „liebe“ Mensch
Wird sein wie Asche
Wie die Asche, die vorher die Erde war
Und das Göttliche wird zu den Tieren sprechen:
„Sorget mir dafür, dass nie wieder die Spezies Mensch entstehen wird !
Und seid glücklich miteinander.“
Und er wird sehen,dass es gut ist.
Wieder wird Frieden sein auf der Erde
Und der Geist des Göttlichen schwebt über dem Wasser !
Anudai 1979
Einmal wachte ich auf und sah,wie ein kleiner Vogel auf meiner
Fensterbank saß.
Er schaute mich an,hüpfte von einer Seite zur anderen und pfiff sein Lied.
Der kleine Vogel war wunderschön,und
ich schaute ihn lange an.
Nach einer Weile öffnete ich vorsichtig das Fenster und hielt ihm
ein paar Brotkrumen hin.Er pickte sie aus meiner Hand,ohne daß ich
seinen Schnabel spürte.Doch als ich meine Hand ausstreckte um ihn zu berühren,
flog er fort und ich sah ihn nie wieder.
ich dachte an Dich